Menschenrechte

Menschenrechte in Szene gesetzt

Plakat zum Thema Menschenrechte und Ausgrenzung aus Europa60 Jahre Charta der Menschenrechte nahmen wir zum Anlass, um uns 2009 bei einem Kulturseminar in Mücke mit Erwerbslosen inhaltlich und kreativ mit diesem Thema zu beschäftigen. In 30 Artikeln hat die UNO die Menschenrechte definiert, die für jeden Menschen gelten. Diese Charta ist Grundlage völkerrechtlicher Verträge und vieler Staatsverfassungen. Alle Staaten, die sich den Vereinten Nationen anschließen, erkennen die Erklärung automatisch an. Dennoch sind die Menschenrechte längst nicht überall verwirklicht. Wie sieht es hier in Deutschland aus? Was lässt sich in Bezug auf Arbeitslosigkeit und Armut sagen? Welche Rechte haben Erwerbslose? Und wie läßt sich daran arbeiten, diese Rechte durchzusetzen?

Das waren unsere Ausgangsfragen für das Seminar. Zunächst beschäftigten wir uns inhaltlich mit der Charta der Menschenrechte. Dann wurden Kleingruppen gebildet, die sich je ein Menschenrecht aussuchten, das sie kreativ bearbeiten und am Ende präsentieren wollten.

Die Gruppen arbeiteten mit unserer Unterstützung zwei Tage an der Umsetzung. Sie entwickelten dabei selbst ihre Form der Präsentation, ob Schauspiel, Sketch, Pantomime, Tanz zu Musik oder Vorstellung eines Plakates mit Text oder Gedicht-Vortrag. Mit Hilfe eines Fundus aus Kostümen, Requisiten und einfachen Instrumenten konnten die Kleingruppen Figuren und Szenen entwerfen. Es wurden außerdem weitere Requisiten gebastelt oder Vorhandenes umgewidmet. Plakate wurden entworfen und gemalt und Einzelne ließen sich für die Aufführung schminken.

Inhaltlich gingen dabei einerseits eigene Erfahrungen wie Diskriminierung als Arbeitslose ein, andererseits auch die Rechte anderer, z. B: Geflüchteter. Da wurde zum Beispiel ein Zuwanderer auf der Behörde von einem Zimmer zum anderen geschickt oder tanzende Sklaven befreiten sich nach einiger Zeit symbolisch mit eigener Kraft aus ihren Ketten. Eindrücklich auch die Szene, in der Teilnehmende schilderten, wie es einem als Arbeitsloser gehen kann. "Man wird als Faulenzer bezeichnet, auf Ämtern hingehalten oder zum Falschen geschickt".

Am letzten Seminartag wurden alle Szenen vor Publikum präsentiert. Das Seminar wurde veranstaltet vom Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau in Kooperation mit der Evangelischen Kirche Kurhessen-Waldeck, Referat Wirtschaft, Arbeit, Soziales und der Katholischen Betriebsseelsorge im Bistum Mainz, Regionalstelle Darmstadt veranstaltet und von Holger Wilmesmeier und mir angeleitet.