Kunst, die Stellung bezieht

Exponate von Künstler*innen und Erwerbslosen in einer gemeinsamen Ausstellung

Beitrag im Kreativworkshop "Atomkraft nein danke" SchildWas bringt mich zum Kochen? Was liegt wir am Herzen? Und in was für einer Welt möchte ich eigentlich leben? - Die Sammelausstellung "Kunst, die Stellung bezieht" brachte unterschiedlichste Aussagen von internationalen Künstler*innen, Erwerbslosen und Besucher*innen zu diesem Thema zusammen. Im Foyer des Gießener DGB-Hauses erwartetete die Betrachter*innen die Ausstellung "Mut zur Wut - Plakate, die den Mund aufmachen!", die von Marcello Lucas und Götz Gramlich aus Heidelberg initiiert und von dem Verein motivés e.V. nach Gießen gebracht wurde. Zu sehen waren die Arbeiten 17 internationaler Grafikkünstler, die exklusiv dafür je ein Plakat mit herausfordernd-kritischen Inhalt gestalteten.

In einer Videobox konnten interessierte Besucher*innen ihre eigenen Statements zu diesem Thema aufzeichnen lassen, die anschließend veröffentlicht wurden. Ziel war es, die Vielfalt der Meinungen zu gesellschaftlichen Fragestellungen zu unterstreichen und die damit verbundene Vielfalt unserer Gesellschaft sichtbar zu machen. Konzipiert wurde das Projekt von dem in Kirchvers ansässigen Verein motivés e.V. und gefördert über das Projekt "die Gesellschafter" der Aktion Mensch und unterstützt und ergänzt durch die Arbeitsloseninitiative Gießen e. V. Erwerbslose konnten sich auf vielfältige Art einbringen, so zum Beispiel bei Auf- und Abbau und der Begleitung der Veranstaltungen, stellten eigene Werke aus und boten Workshops an. Café Amélie, DGB und ver.di fungierten als weitere Unterstützer*innen.

Die Ausstellung war somit eine gelungene Mischung aus den Plakten professioneller Künstler*innen und den Exponaten aus kreativen Projekten mit Erwerbslosen. Die Plakate regten dabei zur kreativen Arbeit an, im Rahmen von zwei Workshops entstanden Collagen und eine Installation zum Thema. Gleichzeitig wurden Projektergebnisse aus der Arbeitslosenarbeit präsentiert, die sich ebenfalls mit der Thematik "gesellschaftliche Missstände - und was können wir tun?" befasst. So die beiden Figuren "Raffzahn und Feuerdrache" im Außenbereich des DGB-Hauses, entstanden beim Kunstspektakulum Fluss mit Flair 2010 und Buch und Collage "Rezepte gegen die Ohnmacht", die Erwerbslose beim Kulturseminar 2010 entwarfen und erstellten.

Fotos: Arbeitsloseninitiative Gießen, Amir Motearefi, Martina Bodenmüller